Allium ursinum - Bärlauch
Nach den langen, kalten Wintermonaten zieht es die Menschen im Frühling wieder vermehrt nach draußen in die Natur. Viele Wanderer und Spaziergänger freuen sich dann besonders, wenn sie mit selbst gesammelten Schätzen wieder nach Hause kommen. Im März und April besonders beliebt, ist der Bärlauch, der durch seinen knoblauchartigen Duft auch sehr leicht zu finden ist. (Wenn Sie den Bärlauch noch nicht kennen, sollten Sie sich diesen aber von einem Kräuterkundigen zeigen lassen, da vor allem gegen Ende der Bärlauchsaison Verwechslungen mit den Blättern des giftigen Maiglöckchens möglich sind.)
Der Bärlauch ist ein Wildgemüse das in ganz Europa, vor allem in Laub- und Auwäldern verbreitet ist. Er ist verwandt mit dem Schnittlauch und Knoblauch und hat seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde einen großen Stellenwert. Vor allem in den letzten Jahren hat er auch in der heimischen Küche wieder an Bedeutung gewonnen.
Bärlauch in der Küche
Wie seine Bezeichnung Knoflspinat schon sagt, kann er in vielen Rezepten an Stelle von Spinat verwendet werden.
Die Blätter des Bärlauchs werden meist frisch verarbeitet, und sollten erst kurz vor Ende der Zubereitung von Gerichten hinzugefügt werden, da sie in der Hitze an Aroma verlieren.
Möchte man Bärlauch das ganze Jahr über in der Küche verfügbar haben, kann man diesen problemlos einfrieren. Dazu werden die Blätter gewaschen, sanft trocken getupft, geschnitten und dann in kleinen Dosen eingefroren.
Vom Trocknen des Bärlauchs im Backrohr sollte man absehen, da er dann zu viele Aromastoffe verliert. In einem Dörrapparat erzielt man bessere Trocknungs-Ergebnisse, aber auch hier verliert das Wildkraut viel von seiner Knoblauch-Note.
Natürlich kann man auch auf alles Kochen und Trocknen verzichten, und den Bärlauch einfach auf einem Butterbrot oder im Salat genießen. Bemerkenswert ist, dass Bärlauch den Speisen zwar eine dezente Knoblauchnote gibt, aber keinen unangenehmen Mundgeruch hinterlässt.
Was wird verwendet?
Der Bärlauch ist ein Allrounder, es können alle Teile des Bärlauchs verwendet und verzehrt werden:
- Die Blätter werden zum Würzen verkocht oder roh in Öl eingelegt, zu Pesto oder Aufstrichen verarbeitet.
- Die Blüten eignen sich zur Beigabe in Salaten oder Kräuteraufstrichen. Noch nicht aufgeblühte Blüten können in Öl, Essig oder Salzlake eingelegt werden.
- Die Zwiebeln können im Mai ausgegraben und werden entweder frisch gegessen oder wie Knoblauch verwendet. (Bitte nicht in der freien Natur, in manchen Gebieten ist der Bärlauch geschützt!)
- Samen können frisch und getrocknet wie Pfeffer verwendet werden. Samen können im Juni geerntet werden.
Bärlauch als Heilkraut in der Volksmedizin
Der Bärlauch hat viele positive Eigenschaften mit Nutzen für die Gesundheit. Schon Hildegard von Bingen empfahl das Wildkraut mit antibakterieller Wirkung bei Magen-Darm-Störungen. Bärlauch fördert außerdem die Verdauung, da Leber und Galle aktiviert werden.
Außerdem kann sich Bärlauch positiv bei Bluthochdruck auswirken und senkend auf den Cholesterinspiegel. Dafür verantwortlich sind die schwefligen Verbindungen, die den typischen Bärlauchduft erzeugen.
Zudem unterstützen die Inhaltsstoffe des Bärlauchs auch die Schleimlösung und wirken leicht antibiotisch, weshalb er bei Erkältungen und Bronchitis Abhilfe schaffen kann.
Frische Bärlauchblätter werden auch gerne als Blutstiller bei kleinen, blutenden Wunden verwendet. Zudem werden dem Bärlauch und anderen Lauchgewächsen krebsvorbeugende und pilztötende Eigenschaften zugeschrieben.
Zur Heilanwendung werden für 4-6 Wochen täglich ca. eine Handvoll frischer Bärlauchblätter gegessen.
Die Heilwirkung des Frühlingsgemüses Bärlauch lässt sich als alkoholischer Auszug, Tinktur ganzjährig auch außerhalb der Saison erzielen.
Anwendung: 3x täglich 15 bis 30 Tropfen vor den Mahlzeiten z.B. bei Arterienverkalkung oder Bluthochdruck
In der Homöopathie wird der Bärlauch unter der Bezeichnung Allium ursinum meist in tiefen Potenzen ähnlich wie in der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) eingesetzt.
Autor: Mag. Birgit Bauer, Remedia
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