K-Potenzen
K-Potenzen Definition
Homöopathische Arzneimittel die nach der Korsakoff-Methode hergestellt werden, nennt man K-Potenzen. Diese werden nach der Einglasmethode mit einer Potenziermaschine gefertigt. Die auf diese Art und Weise hergestellten Mittel werden extra gekennzeichnet, "Arnica 200K" ist z.B. eine Arnica C200, die nach Korsakoff hergestellt wurde.
Anwendung von K-Potenzen
Die herkömmliche Therapieform der klassischen Homöopathie kommt meist mit Potenzen bis C200 aus. Dabei werden gleichermaßen akute wie chronische Erkrankungsverläufe mit der Arzneiwirktiefe erreicht. Bei schwierigen, chronischen Erkrankungsverläufen sind vielfach Hochpotenzen weit über der C200 erforderlich, die aber von Hand nicht mehr hergestellt werden können, da ihre Herstellung infolge zu langer Dauer viel zu kostenintensiv wäre.
Herstellung der K-Potenzen mit dem Korsakoff - Potenzierer
Dort, wo besonders hohe Potenzen nach der Methode Korsakoffs gefragt sind, unterstützt in unserem Labor nun ein pneumatischer Muskel von Festo den sensiblen Potenzier-Vorgang. Zentraler Baustein der Anlage ist der pneumatische Muskel MAS, der die händische Schüttelbewegung der Arzneien simuliert. „Wichtigstes Kriterium bei Entwicklung war, dass keine starken elektrischen Felder erzeugt werden dürfen. Und um effektives Arbeiten zu gewährleisten, muss der Potenziervorgang so schnell wie möglich durchgeführt werden - der pneumatische Muskel ist die Ideallösung", so der Konstrukteur.
Die Taktzeit für eine Muskelkontraktion beträgt eine viertel Sekunde, pro Minute fallen also rund 250 Beanspruchungen auf den Muskel. Es gilt beim Potenzieren die mechanische Energie mit konstanten Schlägen in die Flüssigkeit einzubringen. Menschen stoßen dabei naturgemäß bald an ihre Grenzen und nach einer Zeit tritt eine Ermüdung auf. Die Schlagintensität verdeutlicht die Kraft, die beim Potenziervorgang freigesetzt wird: hat ein Autounfall mit Personenschaden eine Beschleunigung von etwa 40 g, so kommt man bei der händischen Arzneiherstellung im Labor auf etwa 40 - 80 g. Die Maschine hingegen erreicht eine Beschleunigung von 500 g.
Mit Pneumatik potenzieren
An der Maschine werden alle Arbeitsschritte des Potenzierens nur mit Hilfe von Druckluft ausgeführt. In der modular aufgebauten Anlage werden jeweils vier Fläschchen gruppenweise zusammengefasst. Ein pneumatischer Muskel erzeugt eine Drehbewegung, die einen Arm ca. 30 Grad schnell auf und ab schwenken lässt. Am Ende dieses Armes befinden sich die Fläschchen in einer Kassette, die durch die Bewegung zehn Mal auf eine feste Unterlage geschlagen wird. Während des Potenzierens wird die Flüssigkeit in den Fläschchen stufenweise verdünnt: Nach dem automatischen Öffnen der Kassetten sorgt ein Drehzylinder dafür, dass die Fläschchen umgekippt werden, und 99% der Flüssigkeit aus den Flaschen fließen kann. Ein Hundertstel der Flüssigkeit bleibt an der Innenwand als dünner Film haften. Danach werden Vakuumdüsen hinzugeführt, um die verbleibenden Tröpfchen vom Flaschenrand abzusaugen. Einspritzdüsen, die seitlich über die Flaschen geschwenkt werden, verdünnen die verbliebene Flüssigkeit im Verhältnis 1:99 mit frischem Wasser. Die Pumpfunktion übernehmen dabei Dosierkolben aus Glas.
Flaschen befüllen mit dem Korsakoff Potenzierer
10 kräftige Schläge
Flaschen entleeren
Fokus Mensch
Obwohl sich der Einsatz von Pneumatik im Bereich der Homöopathie bewährt hat, soll die menschliche Arbeitskraft laut Remedia-Geschäftsführer Robert Müntz weiterhin nicht zu kurz kommen: „Wir verstehen uns als Manufaktur, diesem Gedanken fühlen wir uns verpflichtet. Auf pneumatische Muskelkraft setzen wir nur dort, wo die Potenzen es sinnvoll erscheinen lassen, denn der Mensch ist in der Homöopathie nicht wegzudenken."
Gegenüberstellung Mensch - Potenziermaschine
Mensch | Potenzierer | Faktor | |
Aufprallbeschleunigung | 50g | 500g | 10 |
Dauer einer 50M | 140 Tage | 6 Tage | 23 |
Arzneien zur gleichen Zeit | 1 | 8 | 8 |
Gesamtleistungsverhältnis | 1840 |