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Remedia Homöopathie
homoepathische-mittel-remedia_375.jpg

In dem Herstellbetrieb Remedia werden neben Arzneimittel gemäß HAB auch Sonderanfertigungen nach der Methode des Organon VI [1] hergestellt. Das Procedere der Handtriturationen, des Verschüttelns und des Imprägnierens wird illustriert. Die Q-Potenzen nach Hahnemann werden hinsichtlich ihrer Methodik und ihrer Eigenschaften den LM-Potenzen gegenübergestellt und Unterschiede aufgezeigt. Weiters werden die Fluxions- und Korsakoffpotenzieranlage des Betriebes im Detail beschrieben und ein Überblick der angebotenen Potenzreihen gegeben.

 

Remedia - Unser Betrieb

Hinter dem Namen Remedia Homöopathie steht ein Apothekenbetrieb, der seit 1770 besteht und seit einem Jahrhundert in Familienbesitz ist. Leiter und Konzessionär ist Mag. Robert Müntz, der sich seit knapp 20 Jahren mit der Herstellung homöopathischer Arzneimittel beschäftigt.
Der Leitgedanke der Homöopathieherstellung in diesem Betrieb ist es, Sonderanfertigungen für magistrale Verordnungen (1 herzustellen und vorrätig zu halten, sowie Arzneimittel speziell für Arzneimittelprüfungen (AMP) anzufertigen. In diesem Zusammenhang stehen die Fernreisen von Mag. Müntz, die ihn zum Zwecke der Rohstoffsammlung zumindest einmal jährlich an den Amazonas oder nach Fernost führen. Aus diesen Reisen stammen zahlreiche zum Teil bereits in der Homöopathie bekannte Arzneimittel, zum Teil aber auch neue Arzneimittel, die zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden.
In unserem Arzneilager befinden sich momentan ca. 2300 sofort lieferbare Arzneimittel der verschiedensten Potenzreihen und -stufen. Wir haben z.Zt. etwa 20.000 Kunden verteilt auf den EU-Bereich und Ungarn und stetig steigende Kundenzahlen in Übersee.
Die starke Kundenresonanz der vergangenen Jahre führte bei uns zu einem wachsenden Auftragsvolumen, was nun in die Gründung der neuen Gesellschaft "REMEDIA HOMÖOPATHIE GmbH" geführt hat. Auf einer Fläche von 470 m² werden im Zentrum Eisenstadts direkt hinter der Apotheke neben Produktion und Qualitätssicherung auch ein Seminarraum für Fortbildung und Kundenparkplätze zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung der Betriebsanlage ist bis Ende 2003 geplant, in der Endausbauphase werden bei uns 30 Mitarbeiter beschäftigt sein.

Die Anfertigung homöopathischer Arzneimittel erfolgt in unserem Betrieb gemäß dem Homöopathischen Arzneibuch HAB 2003, dem Organon V und VI, wobei letztere bei Q-Potenzen als Referenzen dienen.
Grund für die Befolgung mehrerer Literaturstellen ist der Umstand, dass es nicht möglich ist, die kraftvoll und verlässlich wirksamen Arzneien Hahnemanns ausschließlich nach den Regeln des HAB 2003 anzufertigen.

Ausschlaggebend hierfür ist unter anderem das Fehlen einer Vorschrift zur Frischpflanzenverreibung in dieser Pharmacopöe. Die Vorschrift 7 - Anfertigung von Verreibungen aus flüssigen Stoffen - regelt dies nur unzureichend, da hier zur Anfertigung von Verreibungen Urtinkturen oder flüssige Arzneigrundstoffe (also lediglich alkoholische Auszüge) auf Lactose aufgebracht werden und auch nur gemischt werden. [2]
Es werden bei uns also die Methoden des amtlichen Arzneibuchs HAB 2003 für die gemäß dem AMG registrierten (allgemein verkehrsfähigen) Einzelmittel angewandt, für magistrale Zubereitungen gegen Vorlage eines Rezeptes werden das Organon der Heilkunst, Ausgabe 5 und 6, sowie Hahnemanns Chronische Krankheiten [3] befolgt.

 

Remedia Verreibungen

Die Zubereitungen nach der Vorschrift 6 des HAB 2003 werden bei uns ausschließlich von Hand in Chargengrößen zu maximal 8 Gramm in Reibschalen mit 12cm Durchmesser angefertigt.
Verreibungsmaschinen werden in unserem Labor nicht eingesetzt, da ihre Verwendung eine Reihe von Gefahren in sich birgt. So wird beispielsweise durch diese Geräte in nennenswertem Maße Abschabermaterial (Buchenholz oder Vulkolatex) während der Trituration mitverarbeitet, weiters neigen diese Geräte zum "Festbacken" des Mahlgutes an der Reibschalenwand, was zu unvollständiger Verreibung der Arzneimittel führt.

Bei der Herstellung einer Centesimal - Verreibung (C - Trituration) wird der Arzneistoff gewogen und die 99fache Menge Lactose bereitgestellt. Danach wird eine sterilisierte Porzellanreibschale mit einem Drittel der Lactose gefüllt und diese mit dem Pistill gleichmäßig an der Oberfläche angerieben. Dies erfolgt zur "Abdichtung" der Porzellanschalenporen, damit nicht etwa Arzneistoff sich darin ablagern kann und nicht mitverrieben wird.
Nun wird der Arzneistoff hinzugegeben und 6 min intensiv verrieben. Rechtshänder reiben gegen den Uhrzeigersinn, Linkshänder im Uhrzeigersinn (dies geschieht, um beim Verreiben die Reibschale zum Körper zu bewegen).

Hierauf wird mit einem ebenfalls sterilem Porzellanspatel die Reibschalenwand abgekratzt und von dem Mahlgut befreit.
Abermals wird nun 6 min verrieben und 4 min abgekratzt. Nach diesem 1. Drittel wird das zweite Drittel an Lactose hinzugegeben und der Vorgang beginnt von neuem: 6 min verreiben, 4 min abkratzen, 6 min verreiben, 4 min abkratzen.
Nach nochmals 20 Minuten Verreibung in der angeführten Weise ist nun nach einer Verarbeitungszeit von 1 Stunde die C1 - Trituration abgeschlossen.

 

C3 - Frischpflanzenverreibungen

Bei einer Frischpflanzenverreibung gemäß dem Organon 6 §270 wird der vorgeschriebene Pflanzenteil folgendermaßen verarbeitet: man homogenisiert diesen zunächst 1:1 mit Lactose für kurze Zeit, um dann aus diesem Gemisch 2 Teile mit 98 Teilen Lactose in der oben genannten Weise eine Stunde lang zu potenzieren.

Diese magistrale (also nur gegen ärztliches Rezept erhältliche) Zubereitungen haben gegenüber Urtinkturen wesentliche Vorteile:

  • Sie sind aufgrund des Fehlens von Wasser deutlich länger haltbar
  • Es sind sämtliche Inhaltsstoffe vorhanden
  • Der Energieaufwand bzw. -Eintrag ist bei der Verreibung wesentlich höher als bei der Herstellung von Urtinkturen.

Darin sehen wir für uns auch den Grund, die deutlich aufwändigere Methode der C3-Frischpflanzentrituration anzuwenden, da diese verlässlichere und kraftvollere Arzneimittel hervorbringt. Massimo Mangialavori hat in einem persönlichem Gespräch mit dem Autor erklärt, dass sich seine "Erfolgsquote" seit Verwendung der C3-triturierten C-Potenzen um 30 % erhöht habe.


Die einzelnen Schritte:

Diese Abstufungen sind bei der Herstellung zwingend einzuhalten, erst ab der C7 kann für die Anfertigung von Globuli der erforderliche höherprozentige Alkohol (86 %) verwendet werden.
Die tiefste Globulistufe ist daher bei dieser Potenzierungsart eine C7, analog die Dilution eine C5. Bei jeder Abgabe von Arzneimittel aus unserem Labor findet der Therapeut bzw. Patient einen Hinweis zur angewandten Herstellungsmethode am linken oberen Bereich des Arzneifläschchen-Etiketts. Dies kann etwa sein "3a", also der Grundstoff eine Urtinktur nach Vorschrift 3a des HAB 2003, oder etwa "C3" oder "HV6", also eine Verreibung als Ausgangstoff.

 

Dilutionen

Wir potenzieren von Hand bis zur D- und C200 in der Mehrglasmethode, wobei wir wie folgt vorgehen: Ein steriles 10 ml Braunglasfläschchen wird mit 6,9g 43 % Ethanol HAB 2003 gefüllt, 0,07g Vorpotenz hinzugegeben und mit einem PE - Tropfverschluss versehen.
Hierauf wird des Fläschchen 10 mal kräftig gegen eine elastische Unterlage geschlagen (Buch) und geöffnet. (Abb. 2)

Vor Entnahme von 0,07g Arznei werden einige Tropfen aus dem Verschluss ablaufen gelassen, damit auf diese Weise die darin befindliche und unzureichend geschüttelte Flüssigkeit entfernt wird.
Sämtliche Fläschchen und Polyethylenverschlüsse werden nach einmaligem Gebrauch verworfen.
Für die Abgabe an den Patienten wird das Fläschchen randvoll gefüllt, um eine Dynamisierung beim Transport zu vermeiden.
Auf besonderen Wunsch werden Dilutionen auch mit Wasser angefertigt.

 

Globuli

Die Herstellung der arzneilichen Globuli erfolgt gemäß HAB 2003 - HV 10, mindestens ein Teil Arzneilösung wird auf 100 Teile Globuli aufgebracht, intensiv verteilt und an der Luft getrocknet. Die Alkoholkonzentration der Imprägnierlösung beträgt 86% oder darüber.
Bei niedrigeren Alkoholkonzentrationen neigen die Kügelchen im Arzneifläschchen zum Verkleben, ein "Aufschütteln" wäre dann vor Gebrauch erforderlich.


Q-Potenzen

Die Herstellung dieser 50.000er Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenzen) ist im Organon im § 270 definiert. Wesentlich sind hier die Verwendung von Mikroglobuli (1600 Stück pro Gramm) - Hahnemann sprach von mohnsamengroßen Zuckerkügelchen - und der Methode der C3-Frischpflanzenverreibung.

Herstellung von Q-Potenzen

Bei der Q-Potenz Herstellung wird zunächst eine C3-Trituration angefertigt - Dauer jedes Schrittes 1 Stunde (s.o.) - und diese für die Herstellung der Q1 zunächst im Verhältnis 1:100 aufgelöst (Ethanol 90%).

Diese Lösung wird 100 mal kräftig geschüttelt und auf Mikroglobuli im Verhältnis 1:500 aufgebracht, die überschüssige Flüssigkeit entfernt und an der Luft getrocknet. Durch die Hintereinanderreihung dieser beiden Verdünnungsschritte hat man nun das Verdünnungsverhältnis von 1:50.000 erreicht.
Um eine Q2 herzustellen verfährt man analog:
1 Globulus in 1 Tropfen Wasser lösen, 1:100 in Ethanol 90% lösen und 100 mal kräftig schütteln. Danach die Lösung im Verhältnis 1:500 auf Mikroglobuli aufbringen und trocknen. (2

Vielfach findet man in der Literatur die Aussage, Q- und die LM-Potenzen des HAB wären identisch - das ist aber grundlegend falsch, und dies aus mehreren Gründen:
1. Die Herstellung einer LM-Potenz gemäß HAB 2003 HV 17 kennt keine Verreibung frischer Pflanzen, sondern verwendet den alkoholi- schen Auszug in Form der Urtinktur, was auch den wesentlichen Unterschied zur Q-Poten- zen darstellt. [4]
2. Die Verreibung flüssiger Arzneistoffe bei der C3-Trituration erfolgt nicht im Sinne Hahne- manns, es wird nicht verrieben, sondern ledig lich gemischt und getrocknet. Außerdem wird gemäß HAB 2003 der flüssige Arzneistoff der Verreibung nach und nach zugegeben und nicht richtigerweise die Lactose. [3]
3. Das HAB 2003 gibt bei LM-Potenzen die Glo- buligröße 1 an (470 - 520 Stück / Gramm), was zu anderen Verdünnungsverhältnissen führen kann. [8]

Anwendung von Q-Potenzen

Für die Anwendung einer Q-Potenz löst man einen Globulus (dieser ist sehr klein, was manchmal Probleme bereitet!) in einem 10 ml Fläschchen gefüllt mit einem Alkohol/Wassergemisch, gießt nach dem Lösen etwa 1/3 Flüssigkeit ab und schüttelt vor jeder Einnahme 10 mal. Die Lösung ist zum Zwecke der Konservierung alkoholisch (20%ig), außerdem fließt sie leichter durch den Tropfer hindurch als wässrige Lösungen.

 

Maschinelle Potenzierungen Fluxionspotenzen

Seit 1995 stellen wir als einziger europäischer Betrieb kontinuierliche Fluxionspotenzen [5] nach einem vom Finckes Prinzip etwas abweichendem Verfahren mit einer eigens entwickelten Anlage her. [9]
Das Wesen dieser Potenziermethode ist die maschinelle Einbringung von Energie mittels Rührstab in ein kontinuierlich fließendes Arzneiträgermedium, ein Prinzip, die schon seit über 100 Jahren bekannt ist und angewandt wird.
Für den Aufbau unserer Apparatur waren folgende Überlegungen maßgeblich:
Allen traditionellen Fluxionspotenzierungsmethoden war gemeinsam, dass ein nicht sehr exakt nachvollziehbares Verdünnen beim kontinuierlichen Zufluss des Dilutionsmittels (Fincke, Lock) und ein eher wenig intensives Dynamisieren (Turbulenzen durch Eintropfen, Rührbewegungen...) gleichzeitig durchgeführt werden.

Beim Bau der Potenzieranlage erschien es uns wesentlich zu sein, erstens die Verdünnungsschritte ihrer Anzahl und dem Verhältnis nach exakt messbar und reproduzierbar zu machen und zweitens die Dynamisierung so intensiv wie möglich durchzuführen.


Aufbau

Die Arzneimittel werden in einem "Dynamisiergefäß" einer intensiven mechanischen Einwirkung ausgesetzt, die Energieeinwirkung erfolgt durch Rotation (3000U/min) eines Glasstabes in der Arzneilösung, die dabei durch Zufluss von Arzneiträgerflüssigkeit fortwährend verdünnt wird.

Als Arzneiträger dient Wasser, welches durch das Umkehrosmoseprinzip gereinigt wurde.

=> Der wesentliche Unterschied zu Korsakoff - Potenzen ist die Art des Verdünnens und die Art des Energieeintrages. Bei Korsakoff - Potenzen wird schrittweise das Fläschchen befüllt und entleert (bei FC-Potenzen kontinuierlich) und die Dynamisierung erfolgt nicht durch Rühren sondern durch Schlagen. [9]

Beiden Methoden gemeinsam ist die Verwendung eines einzigen Glases für die gesamte Potenzierung.

Mit dieser Apparatur werden in einer Minute ca. 20 Potenzstufen, oder bei einem 24h - Betrieb etwa 28.000 Potenzstufen durchschritten (vgl. Anordnung nach LOCK, 24h - 432.000 Schritte).

Die Fluxionspotenzen werden in keinem Europäischen Arzneibuch erwähnt, so dass sie nur auf dem Wege der magistralen Verordnung eines Therapeuten bezogen werden können.

Die Bezeichnung der Arzneimittels:
Belladonna FC 1M steht für Belladonna, fluxion continuous, 1000 mal das Volumen des Potenzierfläschchens durchlaufen (3

 


Maschinelle Potenzierung: Korsakoffpotenzen [3]

Wir setzen diese Potenzierungsart ab der C200 ein, wechseln dann also von der manuellen Mehrglasmethode zur maschinellen Einglasmethode.

Entwicklung unserer Anlage

Die Herstellung von zuverlässig und zugleich kraftvoll wirkenden Korsakoff-Potenzen erfordert eine hohe Konstanz der Schlagintensität und des Verdünnungsverhältnisses, was uns bewog, die Höhere Technische Bundeslehranstalt HTBLA in Eisenstadt mit der Entwicklung einer Anlage zu beauftragen, die diesen Potenziervorgang vollautomatisch durchführen sollte.

Folgende Anforderungen wurden vor Beginn der Konstruktion gestellt:
  • Die Dynamisierung erfolgt durch 10-maliges Schlagen durch Federkraft
  • Die Schlagintensität soll der eines kräftigen Männerarmes entsprechen.
  • Die Potenziermaschine soll in der Lage sein, 10 Arzneimittel gleichzeitig herzustellen.
  • Die Entleerung der Fläschchen soll durch Absaugen erfolgen.
  • Auf die Arzneimittel dürfen keine magneti- schen Streufelder einwirken, daher Verwen- dung von Pressluft.
  • Die Anlage soll vollautomatisch über einen PC gesteuert und dokumentiert werden.
  • Bei Stromausfall oder sonstigen Störungen müssen alle Daten ausfallsicher gespeichert werden.
  • Nach Behebung der Störung soll eine Weiter- potenzierung der Zwischenpotenzen möglich sein.


Zunächst wurden verschiedene Lösungsvorschläge zur Realisierung dieser Potenziermaschine ausgearbeitet. Es zeigte sich, dass als antreibende Kraft nur Pressluft in Frage kam. Das beste Konzept diente als Grundlage für die Konstruktion der Maschine, die von einem Team, bestehend aus vier Schülern der HTBLA, auf einem CAD-System durchgeführt wurde.
Der erste Schritt war die Entwicklung der einzelnen Baugruppen, die dann zur Gesamtmaschine zusammengefügt wurden. Während die Werkstattzeichnungen aller für den Bau der Maschine notwendigen Teile erstellt wurden, wurden die Steuerdiagramme, die Schaltpläne und das Computerprogramm für die Steuerung erarbeitet.

Die pneumatischen Zylinder werden über elektronisch betätigte Ventile gesteuert. Die Ventilsteuerung wird automatisch vom Steuerprogramm durchgeführt und überwacht. Die Luftzufuhr erfolgt über einen Kompressor mit Druckverstärker, der einen Druck von 10 bar erzeugt. Die Luft muss für die Zylinder und die Ventile entfettet und entfeuchtet werden. Die Ausfahrgeschwindigkeit jedes Zylinders ist für sich regelbar.
Sämtliche Teile, die mit den Arzneimitteln in Berührung kommen, gelangen neuwertig und sterilisiert in Gebrauch und werden anschließend verworfen. Dazu zählen die Silikonverschlussstopfen, die Absaugrohre und die Arzneigläser.

Als Startpotenz dient in dieser Maschine eine nach der Mehrglasmethode von Hand hergestellte C200 aus der C3-Trit.
Die Arzneimittel aus unserer Anlage werden folgendermaßen bezeichnet: Sulfur 10MK. Für einen Centesimalschritt benötigt man 24 Sekunden, dass bedeutet also eine 1M in 6.66h, die 10M in knapp 3 Tagen und eine MM in 10 Monaten.


Bemerkung:

Insgesamt erwies sich die Realisierung des HTBLA-Projektes in der beschriebenen Anordnung als schwierig, zumal bei Betrieb starke mechanische Kräfte wirksam werden. Nachdem die ersten Probeläufe erfolgreich absolviert wurden und Programmveränderungen das Handling der PC-Steuerung verbesserten, machte sich schließlich die enorme Wucht der Schläge darin bemerkbar, dass viele Arzneifläschchen bereits nach einigen Schlägen zerbrachen. Nachdem auch dahingehend die Apparatur überarbeitet wurde, konnte sie schließlich in Betrieb gehen.
Zur Zeit steht die Anlage in den Tuxer Alpen bei Navis/Tirol auf einer Alm in 1660m Höhe im Prüfbetrieb und wird hier direkt mit dem Wasser einer mineralstoffarmen Urgesteinsquelle gespeist. (4

 

Kommentar zur maschinellen Potenzierung

Potenziermaschinen wurden immer für die Herstellung von Arzneimittel verwendet, die man von Hand auf Grund ihrer hohen Verdünnung nicht herstellen konnte, sie stellen keine Subsidiäreinrichtung der Handpotenzierung dar.
Es ist festzustellen, dass sich hinter den allgemein üblichen Bezeichnungen der Hochpotenzen wie z.B. "10 MK" keineswegs eine genormte Methodik verbirgt. Vielmehr hatten und haben auch heute noch die Hersteller ihre rein persönlichen Idealvorstellungen zur maschinellen Potenzierung realisiert, was zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen geführt hat. Gefördert wird dieser Sachverhalt durch den Umstand, dass die maschinelle Herstellung von Hochpotenzen im Europäischen Homöopathischen Arzneibuch nicht standardisiert ist.

Es fällt auch auf, dass man seit der Existenz von Hochpotenzen konstruktiven Details der Potenziermaschinen größere Bedeutung zugemessen hat als der Qualität der dabei verwendeten Ausgangspotenzen. Bei keiner der historischen Potenzierungen mittels Maschine wurden die C3-Frischpflanzenverreibungen gemäß Hahnemanns Organon 6, sondern immer Urtinkturen verwendet.

 

Nosoden

Wir sind in unserem Labor nicht auf die komplexe Herstellung von Nosoden eingerichtet, sodass wir diese von anderen darauf spezialisierten Lieferanten beziehen. Darüber hinaus halten wir aber eine Reihe von historischen Arzneimitteln vorrätig, darunter auch Nosoden, deren Ursprung auf sehr alte Originalzubereitungen zurückgeht.

Sie stammen aus einer von Boericke & Tafel 1869 in New York übernommenen Buchhandlung, in der man auf Empfehlung Constantin Herings ein enormes Arzneilager der klassischen Homöopathie ansammelte. In unserem Besitz befinden sich aus diesen Beständen unter anderem Medorrhinum, Luesinum, Lyssinum, Tuberculinum Kent, u.a.

 

Arzneien tierischer Herkunft

Vor Verwendung tierischen Ausgangsmateriales zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel prüfen und beurteilen wir gemäß HAB 2003 H5.2.4 und Ph.Eur. 5.2.8 auf das Risiko der Übertragung von Erregern der spongiformen Enzephalopathie tierischen Ursprungs (TSE).
Nach Freigabe des Ausgangsmaterials wird in unserem Labor nach Vorschrift 6 des HAB 2003 (Trituration) bzw. §270 Organon 6 von Hand potenziert.

 

Arzneilager, exklusive Arzneimittel

Eine Reihe von Arzneimittel sind bei uns weltweit exklusiv erhältlich, dies als Ausdruck der häufig an uns gerichteten Bitte um Sonderanfertigungen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang unser umfangreiches Lager an Lanthanidensalzen, potenziert bis zur 10M und neuer radioaktiver Arzneimittel wie Thoriumnitrat und Uranylacetat.
Die Arzneimittel lagern in einem temperierten Raum mit konstant 18°C Raumtemperatur ohne Tageslichteinwirkung.
Entsprechend den GMP-Herstellungsregeln (Good Manufacturing Practice) befinden sich Potenzierlabor und Arzneimittel in einem Überdruckbereich gefilterter Luft. Die Beleuchtung erfolgt durch Leuchtstoffröhren mit elektrischem Starter, alle PC-Bildschirme in unserem Haus sind zur Vermeidung elektromagnetischer Streufelder in Flatscreen-Ausführung gehalten.

Die Haltbarkeit der Urtinkturen bzw. niedrigen Vorpotenzen (£ C12, D23) beträgt zwischen 3 und 5 Jahren, danach werden sie verworfen.

 

Internetpräsenz

Aufgrund der sich rasch vermehrenden Anzahl neuer Arzneimittel und Potenzstufen in unserem Betrieb erschien es von Vorteil, die Information zu unserem Arznei Lager nicht über Drucksorten (Kataloge, Broschüren, ...) fließen zu lassen, sondern das Internet als Medium einzusetzen.
Unser Webshop wird Tagesaktuell gehalten, eine Arzneimittelliste in Form eines PDF kann heruntergeladen werden. 

Weitere Funktionen unserer Internetseite:

  • komfortable Suchfunktion nach 11.000 Arznei namen und Synonyma inkl. englischer Bezeichnungen, sowie nach Artikeln und Terminen
  • Bilder unserer neuesten Arzneimittel
  • Terminkalender mit der Möglichkeit für Besucher, ihre eigenen Termine bekannt zu geben und einzutragen
  • Routenplaner als Hilfestellung, zu uns zu kommen
  • neue Beiträge zu Prüfungen und Kasuistiken seltener Arzneimittel

 

Unsere Zukunft

Die Homöopathie stellt einen enorm hohen Anspruch an das Vertrauen in den Therapeuten durch den Patienten, aber auch an die Zuverlässigkeit der Arzneimittel. Es ist daher unser Ziel, kraftvolle und verlässliche Arzneimittel herzustellen, und wir sind bestrebt, den Qualitätsstandard fortlaufend zu verbessern.
Für uns als Hersteller ist es immer wieder bewegend, wie positiv das Kundenecho ist, wenn man Sonderwünschen nachkommt und in der Folge die Therapie erfolgreich verlaufen ist. Dies ist uns aber auch gleichzeitig Bestätigung und Motivation, unseren Weg weiterzugehen, dessen erstes Ziel es nicht ist, die Größe des Betriebes bzw. Anzahl der Mitarbeiter zu vermehren, sondern vielmehr, den Geist einer "Manufaktur" in unserem Labor aufrecht zu halten.

 

Anmerkungen

1 Dies sind ärztliche Verordnungen für die Zubereitung von individuellen Arzneimittelmischungen, die in einer Apo- theke hergestellt werden.
2 Bei der Einnahme dieser Arzneiform ist zu berücksichti- gen, dass NIEMALS die Globuli selbst verabreicht wer- den, sondern eine daraus hergestellte alkoholische Lösung. Wenn Q-Globuli verordnet werden, dienen sie lediglich zur Herstellung der Gebrauchslösung durch den Patienten selbst.
3 Skinner bezeichnete seine Fluxionspotenzen ebenso mit "FC", er verstand darunter aber "fluxion centesimal". s. auch [10]
4 Dauer eines Potenzierschrittes: 24 Sekunden,
Anzahl der Schüttelschläge pro Stufe: 10
Kapazität max. 10 Arzneien gleichzeitig
Herstelldauer einer MM: 10 Monate Startpotenz: C200
Leistungsaufnahme der Peripherie: 3,6 kW
Wasserbedarf pro Tag: 140 Liter
Gewicht: 350 kg, Bauzeit: 2,5 a

 

Literatur

[1] Hahnemann S: Organon der Heilkunst, Heidelberg: Haug; 1993: 245
[2] Hahnemann S: Chronische Krankheiten, Heidelberg: Haug; 1995: Bd1-5
[3] HAB 2003, H5.4; 5.4.4 Spezielle Herstellungsvorschriften,
HV 7
[4] Grimm A.: Die Pharmazie des homöopathischen Arznei mittel. In: Genneper T, Wegener A (Hrsg.): Lehrbuch der Homöopathie. Heidelberg: Haug; 2001, 376-378
[5] Müntz R: Österreichische Apothekerzeitung (ÖAZ) 1996, JG 50, Nr. 15: 687-691
[6] Müntz R: Österreichische Apothekerzeitung (ÖAZ) 2003, JG 56, Nr. 5 und Nr. 7: 326-329
[7] HAB 2003, H5.4; 5.4.4 Spezielle Herstellungsvorschriften,
HV 17
[8] Grimm A.: Hahnemanns 50.00er Potenzen und die 22700er-Potenzen des HAB, ZKH 35; 1991:135-141
[9] Grimm A.: Von manuellem zu maschinellem Potenzieren, ZKH 38; 1994: 192-200
[10] Grimm A.: Lehrbuch der Homöopathie, Heidelberg: Haug; 2001: S.376, 373