Argentum nitricum - Kasuistik
Manchmal kommt es vor, daß die Fallgeschichte eines einzelnen Patienten plötzlich tiefe Erkenntnisse und völlig neue Perspektiven zu dem heilenden homöopathischen Mittel eröffnet.
So erging es mir im Falle von Argentum nitricum bei einer 32-jährigen Patientin. Der erste Eindruck von ihr war positiv, sie hatte eine gute Ausstrahlung, sehr offen, gleich mit mir am Lachen; so wie ich es oft bei Phosphorpatienten erlebt habe.
Sie kam zu mir vordergründig wegen ihrer Rückenprobleme: Sie empfinde am ganzen Rücken von cervikal bis lumbal Taubheits- und Kribbelgefühle, es sei schmerzhaft wie 'Nadeln' und verschlimmere sich bei langem Sitzen; richtig stark würden die Beschwerden nachmittags ab 16.00 Uhr. Der ganze Rücken hänge durch, es sei wie zehn Zentner auf den Schultern. Sie sei dort empfindlich gegen Berührung und "ich mag dann nicht angefaßt werden, ich würde sogar merken, wenn ein Haar auf den Rücken fällt". Das Durchhängegefühl bestehe seit circa sechs Jahren, die Taubheit seit etwa drei Monaten. Vor sechs Jahren sei ihr bisher einziger Sohn zur Welt gekommen. Seit dieser Geburt fallen ihr im Stirnbereich vermehrt Haare aus (sie sagt das etwas vorwurfsvoll).
"Obwohl chronisch müde - ich kann nicht schlafen - kann ich abends nicht ruhig sitzen, muß was tun, raste schnell aus."
Sie wisse nicht, ob es mit den Hormonen zusammenhänge, der Zyklus sei regelmäßig 28 Tage lang, 1 Tag stark, 3 Tage schwach. Sie habe da keine Beschwerden, nur vorher etwas Bauchweh, größere Eßlust vorher, besonders Verlangen nach Süß, und "ich neige dann zu Hysterie".
Ihr Appetit sei sonst normal, Heißhunger auf Süßes, sie esse gerne Nudeln und chinesische Gerichte. Möge Fettes und Öl nicht "wegen meiner Galle". Sonst keine auffallenden Nahrungsmodalitäten. Bei Aufregung bekomme sie einen dicken und harten Bauch, einen Krampf in den Bauch (der erstrecke sich zum Rücken hin, eine Wärmflasche tue ihr dann gut) und kalte Füße. Aufregung? Ja, sie rege sich über Kleinigkeiten auf, "ich bin Ordnungsfanatiker". Aber auch eine freudige Aufregung könne das auslösen. "Der Oberbauch bläht sich manchmal so sehr, daß ich keine Luft mehr kriege."
Im körperlichen Bereich gebe es sonst keine auffallenden Symptome. Sie habe öfters Zahnfleischbluten, manchmal das Gefühl eines aufsteigenden Kloßes im Hals, enge Kleidung ertrage sie da nicht; ihre Haut sei trocken, die Fingernägel spalten sich.
Familienanamnese unauffällig.
"Sobald es warm wird, bekomme ich Hitzewallungen." Sonne möge sie nicht. "Naßkaltes Wetter schlägt mir auf's Gemüt. Warme Zimmer sind unerträglich, ich reiße dann alle Türen auf." Der Rücken sei gegen Zugluft empfindlich.
Schlaf gut, "ich bin aber morgenmufflig", möge die erste halbe Stunde kein Wort reden. Träume nicht. Sie arbeite auf einem Amt, habe um 13.00 h einen kleinen Tiefpunkt, ab 16.00 h würde es am Rücken schlimmer, ab 17.15 h - sobald sie zu Hause sei - werde sie unruhig.
Sie sei total mit den Nerven am Ende, "ich fühle mich wie eine ausgepreßte Zitrone". Alle Schwierigkeiten hätten mit der Geburt ihres Sohnes begonnen. "Der lag erst drei Wochen in einer Kinderklinik, das hat viele Nerven gekostet, dann fielen mir die Haare aus, dann wurde er mit zwei Jahren an Hodenhochstand operiert, ich habe andere Kinder gesehen, die hatten doch viel weniger Schwierigkeiten."
Als ihr Sohn 4 Jahre alt war, habe sie ein Arzt gefragt, ob sie noch nicht bemerkt habe, daß sie ein geistig behindertes Kind habe. Sie sei aus allen Wolken gefallen. Man habe festgestellt, daß das Kind am Williams-Beuren-Syndrom leide; sie habe daraufhin alles studiert, was an Literatur darüber zu finden gewesen sei, habe für ihn alle möglichen fördernden Maßnahmen organisiert und habe Hoffnung, daß alles noch "irgendwie gut werden könnte". Der größte Schock für sie sei eingetreten, als sie zu einer Veranstaltung einer Selbsthilfegruppe betroffener Eltern gekommen sei. "Ich sah dort 40 solcher Kinder, zum Teil schon erwachsen, und da wußte ich, daß ich ihn ewig am Bändel haben würde. Ich werde nicht fertig mit ihm, ich habe keine Geduld. Er hat nur Power, muß nur beaufsichtigt werden. Darüber zu reden deprimiert mich; dann beginne ich das Kind zu hassen und komme zur Überzeugung: Den geb' ich weg. Wir wollten immer noch ein Kind - das hat aber nie geklappt. Ich werde die Behinderung nie akzeptieren können."
"Ich kann viel schlucken, mache die Probleme selbst mit mir aus, wie eine Mülltonne - alles hinein. Wenn ich aber mal wütend werde, dann gnade Gott dem, der in der Nähe ist. Ich brülle dann herum."
"Ich kann sehr frech werden, wenn wer was Böses über mein Kind sagt. Ich kämpfe um mein Kind. Die Ärzte verkaufen einen für dumm und blöd."
"Ich konnte mich nie von Sachen trennen, achte peinlichst genau darauf, daß nichts kaputt geht; im Moment könnte ich mich aber von allem und allen trennen, so egal ist es mir geworden. Ich würde von allem weg in ein anderes Land. Ich würde nie wieder heiraten, bin nur Mutter und Putzfrau."
Sie leide unter starker Angst, vor vielen Leuten etwas zu machen oder etwas zu sagen, Lampenfieber, außerdem unter Platzangst, geh in keine überfüllten Zimmer und lieber 5 Stockwerke zu Fuß, als mit einem Fahrstuhl zu fahren. "Sobald ich merke, daß ich eingeengt werde, kriege ich keine Luft mehr." In Zimmern reiße sie dann die Türen auf.
"Ich will nicht bedauert oder bemitleidet werden, auch nicht angefaßt." Mit ihrer Mutter habe sie in der Kindheit über alles reden können; ihr Vater sei nie dagewesen, immer beruflich unterwegs, die Familie sei zu kurz gekommen.
Als Kind habe sie oft extremes Heimweh gehabt, ab 10 sei sie für sechs Jahre im Internat gewesen. "Ich konnte das Eingeschlossensein dort nicht ertragen, wurde aber sehr selbständig. Ich mag riesengroße Räume und Hallen." Nach der Internatszeit habe sie noch 2 Jahre zu Hause gewohnt, da habe es nur Streit gegeben, "ich mußte über alles Rechenschaft ablegen, ich mußte da raus". "In einer Kurzschlußhandlung zog ich dann von einem Tag zum anderen aus."
Ihre Mutter habe ihr erzählt, daß bei ihrer Geburt die Fruchtblase zu früh geplatzt sei; als sie zur Welt gekommen sei, sei das Fruchtwasser schon eine Stunde weg gewesen.
Wir belassen es erst einmal dabei.
Auswertung:
Auch ohne intensiveres Einfühlen in die persönliche Situation - nur mit Rubriken gearbeitet - führte eine Repertorisation leicht zu Argentum nitricum:
Psyche
- Furcht im engen Raum (KK I, 42)
- Lampenfieber - Beschwerden durch Erwarten (KK I, 33)
- Ruhelosigkeit (KK I, 81)
- Ungeduld (synth. Rep.)
- Impulsiv (KK I, 63)
Generals
- Warmes Zimmer veschlechtert (KK I, 527)
- Überfülltes Zimmer verschlechtert (KK I, 529)
- Verlangen nach Süßem (KK III, 485) vor Mens (ebd., Nachtrag)
- Taubheitsgefühl äußerlich (KK I, 483)
Lokal
- Magenauftreibung nach Aufregung (KK III, 436)
- Atemnot, will Tür und Fenster offen (KK III, 340)
- Rücken, Taubheit: nur Arg-m. (KK II, 313)
- Rücken, Schwere wie ein Gewicht: (KK II, 311)
Wir begannen mit Argentum nitricum LM 12, jeden 2. Tag 3 Tropfen.
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Beim 1. Follow-up nach sechs Wochen berichtet sie:
"Mir ging es vom ersten Tag an besser, die Schwere im Rücken ist ganz verschwunden (nach 6 Jahren Bestehen), die Taubheit ebenso. Mein Süßwahn ist weg. Morgens bin ich wesentlich flotter. Die Aufregungen gehen nicht mehr tiefer, die Aggressionen sind weniger stark. Ich halte mein Leben jetzt aus, hab mir mehr Freiraum geschaffen. Da sitzt zwar einer ein Leben lang an meinem Tisch, aber ich greife nach jedem Hoffnungsfunken, usw."
Sie erhielt nun (nach 10 Tagen Pause) eine Einmaldosis Arg-n. C 200.
Die Rückenbeschwerden blieben weiter aus, die positivere Lebenseinstellung bewahrte sie. Zwischendurch nahm sie bei einem akuten Infekt für drei Tage noch einmal LM 12 Tropfen bei: Halsschmerz wie roh (KK III, 299) und wund (KK III, 297), morgens (KK III, 298); rasche Besserung.
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Nach zwei weiteren Monaten wurde sie - endlich - schwanger und war voller Vorfreude auf ihr zweites Kind. Im dritten Schwangerschaftsmonat benötigte sie einmalig Arsen C 200 wegen: Übelkeit, die immer morgens um 11.00 h (KK III, 473) auftrat, was super half.
Bis hierher zwar ein schöner, exemplarischer Argentum nitricum-Fall mit erfreulichem Verlauf, aber er könnte in jeder homöopathischen Zeitschrift stehen; erst zusätzliche Überlegungen machen ihn reif für die Homöopathischen Einblicke.
Aus psychologischer Sicht ist leicht zu erkennen, daß die Patientin ein Problem hat, das sich durch ihr ganzes Leben zieht: Es geht um das Thema Einengung. Es begann schon eine Stunde vor der Geburt mit dem zu frühen Platzen der Fruchtblase, schon da wurde es eng; die Internatszeit erlebte sie hauptsächlich als Eingeschlossensein, danach schränkten sie die kontrollierenden Eltern ein. Daraufhin ging es ihr eine Weile gut. Erst die schwere Last der Verantwortung (sie erlebte sie am Rücken) für ein Kind machte ihr nach dessen Geburt zu schaffen und sie erlebte die objektiv wahrhaft nicht übermäßigen Belastungen im Krankenhaus oder Haarausfall als deutliche Störungen.
Die Welt bricht für sie zusammen, als sie der Behinderung ihres Kindes gewahr wird, aber selbst das kann sie noch einigermaßen kompensieren. Erst bei der Veranstaltung der Selbsthilfegruppe wird das Drama komplett: sie sieht sich nun lebenslänglich eingeschränkt.
Die Verschlimmerung ab 16.00 h bzw. 17.15 h hat nichts mit einer biologischen Uhr zu tun, sondern signalisiert, wo der Schuh drückt, nämlich zu Hause.
Das Aufziehen eines geistig behinderten und zudem hyperaktiven Kindes ist nicht einfach. Aber hier handelt es sich nur um den Schlußpunkt einer langen Kette von ähnlichen Situationen, in die die Patientin immer wieder hineingerät. Sie scheint sie anzuziehen, denn sie hat sich alle nicht aussuchen können (wie das in anderen Lebensläufen z.T. offensichtlich ist), erlebt sie aber durch ihre subjektive Brille namens "Ich werde eingeengt".
Rajan Sankaran hat in den letzten Jahren viel frischen Wind in die homöopathische Denkweise gebracht. Die Wurzel (root) der Erkrankung der oben erwähnten Patientin ist jedem deutlich geworden, nun gilt es nur noch, die nicht losgewordene Täuschung (delusion) in die Sprache des Repertoriums zu übersetzen oder dort in der grausam betitelten Rubrik Wahnideen aufzuspüren:
KK I, 142 Wahnidee, Zimmer, daß die Wände ihn erdrücken wollen
KK I, 124 Wahnidee, die Wände fallen
auch KK I, 142 Furcht, daß hohe Mauern und daß Gebäude auf ihn fallen
(auch KK I, 160 Schwindel, als ob hohe Mauern auf ihn fallen wollten
und KK I, Schwindel, Mauern des Hauses scheinen über sie zu fallen)
Hier liegt verschlüsselt ihre zentrale Täuschung und - hat man das erst einmal begriffen - dieses eine Symptom reicht aus, den ganzen Fall zu lösen.
Wohlgemerkt: hier handelt es sich um ein zentrales Thema von Argentum nitricum. Vieles aus dem Arzneimittelbild läßt sich darauf reduzieren: Platzangst, Lampenfieber, Eile (= Flucht) usw.. Andere zentrale Aspekte wie Gewißheit zu versagen, mangelndes Selbstvertrauen, Schlangenträume usw. lassen sich (noch?) nicht darunter einordnen, aber die Zukunft wird da Lösungen bringen, und vielleicht wird jemand einen zentraleren Punkt von Argentum nitricum finden, oder es bleiben vorerst mehrere Aspekte nebeneinander bestehen ( siehe auch S. 225 in "The Spirit of Homeopathy" von Rajan Sankaran).
Das Trauma durch eine zu früh geplatzte Fruchtblase wird vielleicht jetzt der eine oder andere Homöopath bei Argentum-nitricum-Patienten eruieren und verifizieren.
Die folgenden Bilder sollen das bisher Gesagte einleuchtend vertiefen.
Argentum-nitricum-Patienten werden von Homöopathen, die sie in Behandlung hatten, durchweg als offen, sympathisch, mitfühlend, engagiert, leicht zu beeindrucken, leicht mit Phosphor zu verwechseln etc. beschrieben. In meinem Kent habe ich Argentum nitricum unter Angst um andere (I, 4) und mitfühlend (I, 71) nachgetragen (leider ohne Quellenangabe).
Ich nenne solche Menschen dünnhäutig. Argentum nitricum hat dabei seine eigene Dynamik. Die ersten drei Grafiken (Nota Bene: diese Grafiken wurde hier aus Platzgründen nicht abgebildet. ) bezeichnen verschiedene Argentum nitricum-Stadien. Anschließend differentialdiagnostisch die dünnhäutigen Mittel Phosphor, Causticum und Pulsatilla (ein paar Aspekte). Sie alle sind sensibel, sehen z.B. Bilder und (schreckliche) Phantome nachts oder beim Augenschließen, haben Visionen usw. Trotzdem hat jedes sein eigenes Profil.
Argentum nitricum:
Offen, sympathisch, mitfühlend.
Ihr Problem ist die Unfähigkeit, gegen äußeren Druck stabil zu bleiben, sie lassen sich leicht einengen und beeindrucken, die Welt bricht zusammen = ihre Aurahülle läßt sich leicht eindellen, und zwar auf charakteristische Weise (die den Austausch mit der Umgebung symbolisierenden Pfeile wurden der Übersichtlichkeit halber weggelassen ):
a) gesundes Argentum nitricum:
sensibel
feinfühlig
spontan
offen
engagiert
usw.
b) beengtes Argentum nitricum:
Platzangst
Furcht in einer Menschenansammlung
<< überfülltes Zimmer
drückender Kopfschmerz, Gefühl wie in einem Schraubstock
Brustbeklemmung
Atemnot, muß Türen öffnen
Wahnidee, die Wände fallen, wollen ihn erdrücken. usw.
c) verformtes Argentum nitricum:
Wahnidee, hält sich für eine Flasche Sprudel:
quirlig sprudelnd, aber Magenauftreibung bei Aufregung (Taille eng)
wie eine ausgequetschte Zitrone
usw.
Phosphorus:
Offen, sympathisch, mitfühlend.
Obwohl auch Phosphor eine dünne Haut hat, hält sich bei ihm die Beengbarkeit in Grenzen. Grund dafür ist die hohe Durchlässigkeit seiner dünnen Haut. Dadurch findet ein intensiverer Austausch von innen nach außen statt, Phosphor ist ein guter Unterhalter und ein aufmerksamer Zuhörer.
Nach außen strömen z.B. Begeisterung, Sympathie, Hilfsbereitschaft; aber auch kurze, heftige Wut; im körperlichen Bereich z.B. Blut (blaue Flecken, hellrote Blutungen); Wasser wird erbrochen, sobald es im Magen warm geworden ist, usw.
Der Strom nach innen bewirkt z.B. hohe Sensibilität für Stimmungen; aber auch schnelle Beeinflußbarkeit, Empfänglichkeit für Ängste im Dunkeln, allein, bei Gewitter usw., im körperlichen Bereich z.B. großen Durst, usw.
Wahnidee, Flammen scheinen ihn zu durchdringen (Synth. Rep.)
Der rasche Austausch, das berühmte phosphorische Strohfeuer, hinterläßt letztendlich einen ausgebrannten Menschen:
teilnahmslos, voller Ängste, gelähmt,...
Da stets sehr emotionale Reaktionen im Vordergrund standen, ist alle Energie aus dem Kopf abgeflossen:
Leere im Kopf (KK I, 203)
Causticum:
Z. T. offen, sympathisch, mitfühlend.
Schon seit Anbeginn der Homöopathie gelten Causticum und Phosphor als sehr ähnlich (gerade deshalb sind sie Feinde und sollten nicht nacheinander gegeben werden). Was Causticum von Phosphor unterscheidet ist, daß Causticum das narzißtische Element fehlt, es ist empfänglich für Ängste (allein, im Dunkeln, Hunde, auch lt. Synth. Rep. Gewitter,...), das Leid anderer, schreckliche Dinge (Synth. Rep.), stellt sich aber nicht in den Mittelpunkt (Wahnidee, er ist unglücklich, Synth.Rep.), möchte vordergründig kein Mitgefühl, verausgabt sich mehr, läßt sich mehr ausnutzen (Wahnidee, beraubt zu werden, Synth. Rep.).
Auf der einen Seite phosphorische Offenheit, auf der anderen Seite selbstloses Engagement für andere und das Leid der Welt.
Resultat:
Imbizillität
einseitige Lähmungen (meist rechts), MS, usw.
Pulsatilla:
Offen, sympathisch, mitfühlend.
Pulsatilla besitzt die größten Ähnlichkeiten zu Argentum nitricum.
Das liegt daran, daß es sehr formbar ist. Daher Platzangst, Abneigung gegen warme und überfüllte Zimmer etc.. Es ist aber anpassungsfähiger; einerseits leicht zu beeinflußen, andererseits auch viel Fähigkeit zu manipulieren. Wie ein Fluß, der durch seine Umgebung geformt wird (Vithoulkas) - und sie formt. Nachgiebigkeit.
Es besitzt fast soviel Offenheit für Eindrücke wie Phosphor (daher z.B. Angst beim Alleinsein, Furcht bei Zwielicht und im Dunkeln, usw.). Wie man in Pulsatilla hineinruft, so schallt es heraus. Nicht freigiebig wie Phosphor - außer im Tausch gegen Zuwendung, Trost (Repertorium: Geiz).
Am Ende bleibt eine konturlose, nichtssagende, still sitzende Persönlichkeit.
Quelle:
Karl-Josef Müller, Heilpraktiker,
Maxstr. 11, Zweibrücken
Höllenstein, Silber, salpetersaures, Unar Caustic, Argentum nitricum BESTELLEN BEI REMEDIA