Q-Potenzen
Die Herstellung dieser 50 000er Arzneien (Quinquagintamillesimal-Potenzen) geht auf Hahnemanns Erkenntnisse seines letzten Lebensabschnittes zurück und ist im Organon der Heilkunde, Ausgabe 6 im § 270 definiert.
Wesentlich sind hier die Verwendung von Mikroglobuli, oder auch als Globuli Größe 0 bezeichnet (1600 Stück pro Gramm). Hahnemann sprach in diesem Zusammenhang von mohnsamengroßen Zuckerkügelchen und der Methode der C3-Frischpflanzenverreibung.
Herstellung Q-Potenzen
1: 50 000 Verdünnung nach HV59 laut HAB
- Zunächst wird eine C3-Trituration angefertigt – Dauer jedes Schrittes 1 Stunde – und diese für die Herstellung der Q1 Potenz zunächst im Verhältnis 1:500 mit 15 % (m/m) Alkohol, aufgelöst.
- Danach wird 1 Tropfen dieser Lösung im Verhältnis 1:100 mit 86 % (m/m) Alkohol verdünnt und 100-mal kräftig geschüttelt (nicht 10x wie bei den D- und C-Potenzen).
- 1 Tropfen dieser Lösung wird auf 500 Mikroglobuli (Globuli Größe 0) aufgebracht und an der Luft getrocknet.
- Durch die Hintereinander Reihung dieser Verdünnungsschritte erreicht man das Verhältnis von 1:50 000 und somit die erste Potenzstufe dieser Reihe und zwar Q1.
Für die Herstellung weiterer Potenzstufen sind im Vergleich zu D und C Potenz leicht abgeänderte Vorgangsweisen erforderlich.
- Um eine Q2 Verdünnung herzustellen löst man zunächst einen Q1-Globulus in 1 Tropfen Wasser auf.
- Danach wird die entstandene Lösung mit 100 Tropfen 86 % (m/m) Alkohol vermengt und 100-mal kräftig geschüttelt.
- Diese Lösung wird im Verhältnis 1:500 auf Mikroglobuli aufgebracht und getrocknet.
- Auch hier ergeben die Verdünnungsschritte wieder das Verhältnis 1:50 000.
Weitere Potenzstufen
Weitere Potenzstufen werden in gleicher Weise hergestellt. Da Q–Potenzen meist nicht direkt eingenommen werden ist es notwendig diese Potenzen, welche als Globuli vorliegen, aufzulösen und demzufolge Q–Dilutionen herzustellen.
Zur Herstellung flüssiger Q-Potenzen werden die Streukügelchen der gewünschten Potenzstufe im Mengenverhältnis 1 Streukügelchen in 10,0ml Ethanol 15% (m/m) gelöst.
Die Potenzstufe der Lösung entspricht der gleichen Potenzstufe wie die der darin gelösten Streukügelchen.
Anwendung Q-Potenzen
Bei der Einnahme von Arzneimitteln der Q-Potenz ist zu berücksichtigen, dass nur in Ausnahmefällen und nach ärztlicher Rücksprache die Globuli/Dilutionen direkt eingenommen werden. Im Normalfall wird eine daraus hergestellte alkoholische Lösung Anwendung finden. Wenn Q-Globuli/Dilutionen verordnet werden, dienen sie in der Regel zur Herstellung der Gebrauchslösung durch den Patienten selbst.
Bei Verordnung einer Q-Potenz lösen wir in unserem Labor einen Globulus laut Vorschrift in einem Braunglasfläschchen auf. Dieses ist randvoll gefüllt, um eine unbeabsichtigte Dynamisierung beim Transport zu verhindern. Der Patient gießt vor der Anwendung etwa 1/3 Flüssigkeit ab und schüttelt vor jeder Einnahme 10-mal. Die Lösung ist zum Zwecke der Konservierung alkoholisch, außerdem fließt sie leichter durch den Tropfer hindurch (siehe Abb. 2).
Siehe Herstellungsvorschriften für Patienten:
Richtige Einnahme von Q-Potenzen
Q-Potenzen - Globuli
Q-Potenzen - Dilutionen
Anleitung zur Einnahme: Q-Potenzen-Dilutionen (PDF, 563 KB) | |
Anleitung zur Einnahme: Q-Potenzen-Globuli (PDF, 568 KB) |
Q – Potenzen | LM – Potenzen |
Globuli Größe 0 (1600 Stück/Gramm) | Globuli Größe 1 (500 Stück/Gramm) |
C1 – C3 Verreibung des Ausgangsstoffes | C1 – C2 meist aus der Urtinktur hergestellt und verschüttelt C3 Verreibung aus flüssigem Arzneistoff |
Energetisch höher, da Verreibung der Ausgangssubstanz erfolgt | Energetisch niedriger* (gilt nur, wenn der Ausgangsstoff flüssig ist, also bei Urtinkturen und Lösungen) |
Anderes therapeutisches Spektrum: Globuli Größe 0 |
Anderes therapeutisches Spektrum: Globuli Größe 1 |
Auflösen der Globuli vor Einnahme | Direkteinnahme der Globuli |
*Abhängig von der Form der Ausgangssubstanz ergeben sich im Fall der LM – Potenzen verschiedene Möglichkeiten. Der einfachste Fall liegt vor wenn es sich bei der Ausgangssubstanz um eine pflanzliche Urtinktur handelt, welche nicht im herkömmlichen Sinne verrieben werden kann und demzufolge bestimmte Anpassungen für eine 1:50 000 Verdünnung am Beispiel der Q–Potenzen notwendig sind. Hierbei wird die Urtinktur zur C1 und C2 Potenz wie gewohnt potenziert und die C3 Verreibung aus dem flüssigen Arzneistoff hergestellt, also gemischt und getrocknet, was nicht im Sinne Hahnemanns ist. Die weitere Vorgehensweise unterscheidet sich nicht von der der Q–Potenzen. Für Verwirrung sorgt in diesem Zusammenhang besonders die Tatsache, dass sehr wohl auch Verreibungen nach Hahnemann einer LM–Potenzierung unterzogen werden können. In diesem Fall besteht die Unterscheidung nur mehr in der Größe der Globuli nicht aber an der Art der Herstellung des Ausgangsstoffes.
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