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Arzneisuche Gyrokopter USA 17

Kalt-warm - Tag 17
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Das schöne Gefühl im Bauch, das der Grand Canyon Flug vom Vortag hinterlassen hatte, hielt auch noch am Morgen an, als wir zum Flugplatz Valle fuhren. Larry hatte das Tor bereits für uns geöffnet, als wir um 5:30 Uhr ankamen. Auch der Hangar war bereits offen, und wir konnten Larry durch das Küchenfenster hindurch erkennen. Als er uns bemerkte, kam er heraus und wünschte uns viel Glück und einen guten Flug.

Die Temperatur am frühen Morgen lag bei etwa 5 °C, und ich trug jedes Kleidungsstück, das ich mitgenommen hatte (T-Shirt, zwei Sweatshirts, einen Pullover, darüber eine Windjacke mit Vliesfutter und zwei lange Hosen übereinander). Unser nächster Flugabschnitt sollte bis nach Lake Havasu (KHII) führen, mit einem raschen Tankstopp in Kingsman (KIGM). Der Flug führte uns durch mehrere Klimazonen, mit einer entsprechenden Veränderung des Landschaftsbildes. Hier ist ein Blick auf die Gegend um Valle, mit einem Flussbett und noch ziemlich viel Grün.

Ausgetrockneter FlussWieder einmal war ich über die Schönheit der Wüste erstaunt. Eigentlich sind unter dem Wort „Wüste“ viele verschiedene Landschaften zusammengefasst, die alle unterschiedlichen Charakter aufweisen. Vergleichbar mit „Wald“, der ja auch Laub- oder Nadelwald, Auwald oder Gebirgswald, etc. sein kann.

En route nach Kingsman fielen mir zwei Bergspitzen auf, die unmittelbar südlich unserer Route lagen – ein willkommene Abwechslung vom geradeaus Fliegen. Wir entschlossen uns kurzerhand, tief zwischen den Beiden Spitzen hindurch zu fliegen.

Zwar keine große fliegerische Herausforderung, aber immerhin ein bisschen Spaß. Hier ein Blick auf den rechten der beiden Gipfel beim Vorbeifliegen.

Nach ungefähr 30 Minuten bemerkte Robert einen Zug, der sich ebenfalls für eine kleine fliegerische Abwechslung eignete. Wir wollten „Zugüberfall“ spielen und begaben uns im Sturzflug auf Augenhöhe mit dem Lokführer. Ich konnte keine Bilder schießen, da meine ganze Aufmerksamkeit auf das Fliegen und den Zug gerichtet war. 

Selbstverständlich stellten wir sicher, dass es keinen Hindernisse im Weg gab, die unseren Tiefflug gefährden hätten können. Dazu hatten wir die Gegend vor dem Zug gut abgesucht, und es flog immer einer etwas höher und warnte den anderen vor möglichen Hindernissen.

Die Zeit verging wie im Fluge bis Kingman bereits unmittelbar vor uns lag. Es gab etwas Verkehr in der Platzrunde, aber unser Formationsflug passte sich gut an, und wir landeten auf der Piste 21.

FlughafenBeim Rollen zur Zapfsäule fielen uns die etwa hundert großen Jets auf, die hier geparkt waren. Ich hatte den Eindruck, als ob das hier die Brutstätte der Jet-Vögel wäre. Das Bild zeigt nur einen kleinen Ausschnitt; man muss sich die Fläche in der gleichen Dichte aber noch viel größer vorstellen. Dabei handelte es sich um ein unkontrolliertes Feld mit zwei sich kreuzenden Pisten. Eine Art der Selbstregulierung und Selbstverantwortung, die man in Österreich vergeblich sucht. Tanken kann man immer mit Selbstbedienung und Kreditkarte. Das Feld ist – wie jeder andere Flugplatz in Amerika auch – 24 Stunden anfliegbar, man braucht keinen Betriebsleiter Auch das ist Freiheit, die Amerika zum Flugparadies macht.

Nach dem Auftanken nahmen wir Kurs auf Lake Havasu, ein Flugplatz, der unmittelbar an der Grenze von Arizona und California liegt. Die Geländehöhen nahmen stetig ab, und die Außentemperatur stieg überproportional an. Waren es in Valle 5 °C gewesen, hatten wir hier an die 40 °C, die uns veranlassten, sofort nach der Landung unsere Kleidungsschichten auf das notwendigste zu reduzieren. Das Follow-me Auto hatte deswegen auch eine Kühltruhe mit kaltem Wasser dabei, von der uns jedem eine Flasche angeboten wurde (natürlich gratis!).

Lake HavasuLake Havasu liegt mitten in der Wüste, weshalb es einigermaßen unerwartet ist, einen solch großen See vorzufinden, an dessen Ufer sich eine weitläufige Stadt erstreckt.

In der klimatisierten Pilotenlounge überprüften wir die Zeit und entschlossen uns, das gute Wetter zu nützen und weiter zu fliegen. Ich rief Scott Heger an, ein Bekannter vom Gyroforum, und erzählte ihm von unserer Absicht. Er riet uns zu einer leicht geänderten Routenführung, und wir planten den Flug von Lake Havasu über Twentynine Palms (KTNP), Banning (KBNG), nach Corona (KAJO). Wir fühlten den Ruf des Pazifik und entschlossen uns kurzerhand, heute noch bis nach Corona zu fliegen.

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Die Wüste wurde nun noch karger und sonnenverbrannter. Die Sonne schien unbarmherzig und gleißend auf uns herab, es gab keine Spur von Grün mehr. Steine und Sand waren die dominierenden Eindrücke.

Mein Auge benötigten ein bisschen Gewöhnungszeit, bis ich die Nuancen im Erscheinungsbild der Wüste zu erkennen vermochte. Es gab Variationen von Braun, unterschiedliche Vegetationsmuster von trockenen Chaparral-Pflanzen und kleine Hügel und Erhebungen. Als ich dieses Bild sah, musste ich fast „Hurra, eine Kurve!“ rufen. Denn Kurven sind eine Seltenheit bei den Straßenverläufen in Amerika.

Hier ist mir ein besonderes Zusammentreffen ins Auge gefallen: eine Eisenbahnlinie, eine Straße, ein Wasserkanal, der Schatten eines Kondensstreifens am Himmel und ein Gyro (ich) trafen uns alle an dieser Stelle.

Salz in der WüsteUnmittelbar vor Twentynine Palms sichteten wir Schnee in der Wüste, der sich aber als Salzsee entpuppte.

In Twentynine Palms gelandet, war die Hitze noch um ein paar Grad heißer als in Lake Havasu – falls das denn noch möglich sein sollte. Wir tranken etwas Wasser, füllten unsere Tanks und entleerten unsere Blasen für den letzten Flugabschnitt des Tages nach Corona.

Als wir in den Banning-Pass einflogen, nahm der Gegenwind aufgrund des Düseneffektes der benachbarten Berge deutlich zu. Deswegen ist es keine Überraschung, hier hunderte Windräder zu finden, die elektrischen Strom erzeugen.

Gleich nach dem Pass nahm der Wind wieder ab, und die Luft hielt einen feinen Nebel, der die Sicht auf etwa 6 Meilen (10 km) beschränkte. Im Becken von Los Angeles angelangt, nahm die Bevölkerungsdichte rapide zu, genauso wie die Dichte an Flugzeugen in der Luft. Ich meldete uns daher bei March Approach an und war über das zusätzliche Paar Augen dankbar, das über uns auf dem Radarschirm wachte.

Wir näherten uns dem Perry Reservoir, einer Landmarke, die auch der Flugkontrolle als Meldepunkt dient.

Nur ein paar Meilen weiter befindet sich ein Teich in einer ganz anderen Umgebung. Auch ein Zeichen dafür, dass wir uns rasch der dicht besiedelten Umgebung um Los Angeles näherten.

Scott und sein HelikopterNach insgesamt guten 6 Stunden in der Luft erreichten wir schließlich Corona, wo uns bereits Scott erwartete und zu seinem Hangar führte. Sonnenverbrannt und müde, aber glücklich, entstiegen wir unseren Gyros und schüttelten Hände mit Scott. Er hatte sich angeboten, uns eine VIP-Tour von Los Angeles in seinem Bell Longranger Hubschrauber zu geben. Nach nur etwa 30 Minuten saßen wir bereits im Hubschrauber und es ging los. Im Hangar befand sich übrigens auch noch ein Sikorsky Hubschrauber in Restauration, Scotts Longranger, Scotts Gyrokopter (ein Sportcopter im Kit selbst gebaut) und ein riesiges Wohnmobil.

Hier ist Scott, wie er gerade seinen Heli zum Abflugplatz bringt.

Ich wollte eigentlich Scott fotografieren, wie er mit einem Lutscher im Mund fliegt. Aber leider hat er es bemerkt und ihn schnell herausgenommen.

Los Angeles, CAWir genossen den Luxus, endlich einmal mit beiden Händen zu fotografieren sehr. Scott flog mit uns ganz nahe am Zentrum von Los Angeles vorbei, das dabei fast mystisch aus dem Nebel auftauchte.

Wir passierten den Flughafen von Los Angeles so nahe, dass wir ihn fast berühren konnten. Dann erhielten wir eine Durchfluggenehmigung durch deren Luftraum, die es sonst kaum wo geben wird. Ich konnte meinen Ohren nicht trauen, als die Fluglotsin sagte: „... Flughöhe von 150 Fuß (50 m) oder wengier einhalten.“ Wir flogen sogar unter den Pisten, direkt am Strand vorbei:

Ich kann mich nicht mehr an alle Punkte erinnern, aber Scott war ein hervorragender Führer. Insgesamt schoss ich an die 150 Fotos an diesem Tag. 

Als wir wieder in Corona landeten, waren Robert und ich total übersättigt von allen Eindrücken des Tages. Wir gingen noch auf ein mexikanisches Abendessen mit Scott und tranken ein paar Bier zur Entspannung. Ein langer und erfolgreicher Tag endete mit einem erschöpften ins Bett Fallen. Um 9 Uhr schliefen wir bereits wie kleine Kinder in unseren Betten.

Für den nächsten Tag hatten wir ausnahmsweise keine Pläne.

– Robert & Chris.